Ein Blick in die Vereinsgeschichte der Burgschützen Burgrain e.V.

 

Bereits im Jahr 1893 wurde in Burgrain die erste Schützengesellschaft gegründet, die jedoch noch keinen Bestand hatte. Im Herbst 1912 trat sie unter dem Namen „Die Burgschützen“ neu zusammen und bereits seit dem folgenden Jahr existiert das noch heute gültige Vereinswappen. 1922 wurde die Schützengesellschaft als erste der Region Mitglied des Bayrischen Sportschützenbundes und zählte damals bereits beachtliche 60 Mitglieder. Die erste Fahne, die der Verein bis heute besitzt, wurde im Jahr 1924 geweiht.

 

Nachdem das Vereinsleben durch den Zweiten Weltkrieg zum Erliegen kam, wurde der Schießbetrieb im Gasthaus Seiler in den frühen fünfziger Jahren unter dem Schützenmeister Gallus Zeheter wiederaufgenommen und 1958 eine große Fahnenweihe gefeiert. Aufgrund von Meinungsverschiedenheiten in der Dorfgemeinschaft gründete sich unter dem Namen „Sportschützen Burgrain“ ein zweiter Schützenverein.

 

Im Jahr 1968 wurde in gemeinsamer Eigenleistung ein neuer Schießstand gebaut, der die Grundlage der noch heute genutzten Schießstätte darstellte. Am 15. Dezember 1968 kam es zudem zur Wiedervereinigung der beiden Burgrainer Schützenvereine unter dem Namen „Schützengesellschaft Burgschützen Burgrain“.


Seit 1972 führt Georg Reiner als erster Schützenmeister den Verein, bald etablierten sich mit der Christbaumversteigerung und dem Schützenball regelmäßig durchgeführte, gesellschaftliche Veranstaltungen, die das Dorf- und Vereinsleben prägten. Auch nahmen die Burgschützen ab 1975 erstmals mit einer Pistolen- und einer Gewehrmannschaft am Rundenwettkampfbetrieb teil.

Ihr 75-jähriges Bestehen feierten die Burgschützen, die damals bereits über 140 Mitglieder zählten, im Jahr 1987. Fünf Jahre später wurde zum achtzigjährigen Jubiläum der neue, um fünf Stände erweiterte Schießstand samt Schützenheim eingeweiht.

 

Die Geschichte der Sommerbiathleten begann 1994 mit der Teilnahme am Sommerbiathlon in Lappach, bei dem die Burgrainer Schützen in jeder Altersklasse den ersten Platz belegen konnten. Im Jahr 2003 richteten die Burgschützen selbst ihren ersten Sommerbiathlon-Wettkampf aus und erzielten seitdem nicht nur bei den regional stattfindenden Wettkämpfen im Rahmen des Oberbayern-Cups, sondern auch auf Bayrischen und Deutschen Meisterschaften unzählige Erfolge.

 

1996 hielt die Technisierung Einzug, denn für das Gau-Damen-Preisschießen mit 300 Teilnehmerinnen, welches die Burgschützen organsiert von Gertraud Reiner in ihrer Funktion als Gau-Damenleiterin 1997 durchführten und souverän gewannen, wurde eine elektronische Auswertmaschine angeschafft. Seit dem Jahr 2000 nimmt der Verein mit drei Mannschaften am Rundenwettkampf teil.

Einen neuerlichen Einschnitt musste der Verein verkraften, als Arno Seiler im Jahr 2007 die Gastwirtschaft aufgab. Der Schießbetrieb einschließlich Bewirtung konnte jedoch dank des großen ehrenamtlichen Engagements der Burgrainer Schützen und aufgrund des vorbildlichen vereinsinternen Zusammenhalts eigenverantwortlich aufrechterhalten werden – und wird es bis heute.

Im Jahr 2011 wurde das 100- jährige Bestehen des Schützenvereins und die 1200-Jahrfeier des Schlosses Burgrain, das 811 erstmals urkundlich erwähnt wurde, mit einem mehrtägigen Fest gebührend gefeiert.


Dem großartigen Zusammenhalt und tatkräftigen Einsatz der Vereinsmitglieder ist es zu verdanken, dass
2017 das Schützenstüberl im nun der Gemeinde Isen gehörenden „Haus der Vereine“ im ehemaligen Gasthaus Seiler erweitert und renoviert werden konnte. Am Rundenwettkampfbetrieb beteiligen sich die Burgschützen mittlerweile mit insgesamt vier Mannschaften, einer Pistolen-, zwei Gewehr- und einer Aufgelegt-Auswahl.

 

Mit der Modernisierung des Schießstands durch die Anschaffung elektronischer Scheiben im Jahr 2018 machte der Verein einen weiteren großen Schritt, um den Sportlerinnen und Sportlern beste Trainings- und Wettkampfbedingungen zu bieten.

 

Der Sportbetrieb der Burgschützen Burgrain war und ist im Winter von den wöchentlich stattfindenden Schießabenden und den Rundenwettkämpfen geprägt, in den Sommermonaten bestimmt der Sommerbiathlon das Vereinsgeschehen. Dank des unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatzes der Vereinstrainer sowie der großartigen Unterstützung des Schützenmeisters und des Gesamtvereins verfügen die Burgrainer Biathleten über beste Trainingsbedingungen, eigene Fitnessgeräte und moderne Klappanlagen. Insbesondere im Nachwuchsbereich findet der Sommerbiathlon großen Anklang und stellt in den letzten Jahren eine wichtige Grundlage der Mitgliedergewinnung dar. Aus diesem Grund beteiligten sich die Burgschützen 2019 erstmalig mit einem Sommerbiathlon-Schnuppertag am Ferienprogramm der Gemeinde Isen.


Seit Beginn ihrer Vereinsgeschichte engagieren sich die Schützinnen und Schützen zudem unermüdlich und ehrenamtlich für die Dorfgemeinschaft, sei es bei der Renovierung der Schlosskirche, einer großangelegten Baumfällaktion am Schlossberg, der Friedhofserweiterung und vielen anderen großen und kleinen Arbeiten,
die in einem Ort so anfallen.